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Anträge - Nr. 2
Antrag Nr.: 2(geänderte Fassung) einstimmig verabschiedet

AntragstellerInnen: Bundesleitung,Bundesausschuss

MULTIRELIGIÖSER DIALOG

Die Bundeskonferenz möge beschließen:
Der Bundesverband wird den auf der Abschlusstagung der Kampagne "enjoy the difference" im Februar 2002 initiierten mulitreligiösen Dialog in Trägerschaft mit dem Bundesverband der Jüdischen Studenten in Deutschland (BJSD) und der Muslimischen Jugend Deutschlands (MJD) weiterführen (vorbehaltlich einer endgültigen Zusage von BJSD und MJD).

Seit dem Ende des Kalten Krieges und dem damit verbundenen Zusammenbruch des "Ostblocks" haben sich die Macht- und Herrschaftsverhältnisse sowie die wechselseitigen Feindbilder in der Welt verändert. Trafen bis Ende des letzten Jahrhunderts noch verschiedene Staats- und Wirtschaftsformen aufeinander, so werden in jüngster Vergangheit verstärkt im Namen von Kulturen und Religionen Kriege geführt. Dies erfordert ein Umdenken bei der Ausrichtung von Friedensarbeit in der KJG. Deutschland ist de facto schon lange ein Einwanderungsland. Die o.g. Problematik des Aufeinandertreffens verschiedener Kulturkreise gilt auch für Deutschland. In Deutschland leben ca. 7,5% nicht-deutschstämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger. Um das friedvolle Zusammenleben von Menschen verschiedener kultureller und religiöser Hintergründe zu fördern, ist es notwendig, diese Menschen miteinander in einen Dialog zu bringen. Es ist unbestritten, dass es innerhalb der in Deutschland repräsentierten Religionen & Kulturen ein gemeinsames Fundament, nämlich das der Menschenrechte gibt. Aufbauend auf dieses Fundament will die KJG mit Verbänden, die anderen Religionen angehören, einen gleichberechtigten, herrschaftsfreien Dialog führen. Dieser Dialog verfolgt das Ziel eines gegenseiten Kennenlernens, das Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Der Dialog soll zum friedvollen Zusammenleben in Deutschland, ausgehend von ähnlichen Lebenswirklichkeiten und Rahmenbedingungen der Betroffenen, beitragen. Er verfolgt nicht das Ziel, Konflikte an anderen Orten dieser Welt zu thematisieren.

Mit den im Folgenden aufgeführten Aktionen und Veranstaltungen soll der begonnene Dialog auf Bundesebene fortgeführt werden und MultiplikatorInnen aller Ebenen der drei Verbände erreicht werden. Diese sollen damit motiviert werden und Anregungen bekommen, den Dialog bis hin zu den unteren Ebenen ihrer Verbände durchzutragen und weiterzuführen.

Folgende Maßnahmen werden durchgeführt:

a. Zwei dreitägige Veranstaltungen
Auf diesen Veranstaltungen mit je 100 TeilnehmerInnen aus den drei Verbänden soll in überschaubaren Gruppen der Dialog zu unterschiedlichen Themenfeldern geführt werden. Vorstellbar sind dabei folgende Fragestellungen:

  • Wo und wie zeigen sich religiöse Einstellungen im Hinblick auf das Alltagsleben?
  • Welchen Stellenwert besitzen Religionen/ religiöse Gemeinschaften innerhalb eines demokratischen Gesellschaftssystems?
  • Welchen Beitrag leisten sie für das Zusammenleben in Deutschland?
  • (Wo) bestehen Grenzen unter den Religionen, auch im Bezug auf das Zusammenleben in Deutschland?
  • Was unterscheidet und was verbindet Jugendliche mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen?
  • Grundsätzliche und tagesaktuelle gesellschaftliche und politische Themen (z.B. Jugendarbeitslosigkeit)

Neben diesen inhaltlichen Fragen soll Raum sein, sich näher kennen zu lernen und Freizeit miteinander zu verbringen.

Die erste Veranstaltung wird im Dezember 2002 im Norden oder in der Mitte Deutschlands stattfinden.

Die zweite Veranstaltung wird in Kooperation mit der LAG Bayern durchgeführt. Diese wird im Januar 2003 im Süden Deutschlands stattfinden. Zusätzlich werden Spitzengespräche der Vorstände der beteiligten Verbände stattfinden.

b. Gemeinsame Homepage
Um den Dialog auf verschiedenen Ebenen führen zu können, wird eine gemeinsame Homepage erstellt. Folgende Komponenten kann diese Homepage beinhalten:

  • eine gemeinsame Plattform, die zum Gespräch einlädt (Forum)
  • inhaltlich sortierte Rubriken mit NutzerInnenbeiträgen (Themenseiten)
  • Praxisseiten, welche Elemente der entstehenden Arbeitshilfe vorwegnehmen (Online-Arbeitshilfen)
  • Vernetzungsmöglichkeiten (Links, Mail-Adressen, Kontaktseiten)
  • Termine und Organisatorisches

c. Arbeitshilfe
Während des Dialogprozesses entsteht eine Arbeitshilfe, die der Ausweitung des Dialogs dient. Sie umfasst letztlich in knapper und übersichtlich gestalteter Form die Dokumentation des Projektes einschließlich einzelner Momentaufnahmen und Beiträgen von TeilnehmerInnen aus den drei Verbänden. Der auf die Anzahl der Seiten bezogene gewichtigste Anteil enthält - womöglich nach verschiedenen Inhalten sortiert - ausgewählte Methodenvorschläge für die interkulturelle Arbeit vor Ort.
Die Erstellung der Arbeitshilfe ist für das 1. Halbjahr 2003 geplant.

Der konkrete Projektzeitlauf wird in Absprache mit den Kooperationspartnern und in Abstimmung mit dem Bundesausschuss erfolgen.

BEGRÜNDUNG:
"Alle drei Organisationen sehen das friedvolle Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen in Deutschland als unverzichtbaren Teil einer freien und toleranten Gesellschaft. Geprägt von gegenseitigem Respekt und Interesse bewerten die drei Vorstände das Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen auf dem gemeinsamen Fundament der Menschenrechte als Bereicherung für das Leben in Deutschland.
(...)
Alle drei Vorstände verpflichten sich, den multireligiösen Dialog auf allen verbandlichen Ebene zu forcieren und zu unterstützen."
(Gemeinsame Erklärung BJSD; KJG, MJD; Berlin im Februar 2002)
Auf der Abschlusstagung der Kampagne "enjoy the difference" im Februar 2002 in Berlin haben wir den multireligiösen Dialog mit dem Bundesverband der Jüdischen Studenten in Deutschland (BJSD) und der Muslimischen Jugend Deutschlands (MJD) begonnen. Wir haben die oben zitierte Erklärung verabschiedet, in der wir uns als Bundesleitung verpflichtet haben, den Dialog weiter zu führen. Dieser Verpflichtung möchten wir mit dem vorliegenden Antrag gerne nachkommen.

Der Dialog muss auf eine breitere Basis gestellt werden und in den drei Verbänden auf allen Ebenen verankert werden. Dies sehen wir durch die beiden angedachten Veranstaltungen gewährleistet. Hierbei wird die Möglichkeit des Kennenlernens und des Austausches für eine große Anzahl von BJSDlerInnen, KJGlerInnen und MJDlerInnen geboten, als erster Schritt zu einer Vertiefung des Dialogs.

Wichtig ist dabei die Tatsache, dass die Veranstaltungen sowie die Homepage und die Arbeitshilfe eine gemeinsame Aktion der drei Verbände sind. Bei diesem Projekt sollen drei gleichberechtigte Kooperationspartner für die Durchführung und Gestaltung verantwortlich sein.

Ein wichtiger Schritt in die Richtung des gelebten Dialogs besteht in der Tatsache, dass die angedachten Veranstaltungen wahrscheinlich nicht an einem Wochenende stattfinden, um Rücksicht auf die Ausübung des Glaubens unserer Kooperationspartner zu nehmen. Dies ist für uns sicherlich eine schwierige Entscheidung, jedoch hängt von ihr wesentlich die Gestaltung des Dialogs ab., da die Muslima und Muslime aufgrund ihres Glaubens am Freitag sowie die Jüdinnen und Juden am Samstag eine solche Veranstaltung nicht besuchen könnten. Daher zeigt auch die Terminlegung unseren Willen zum Dialog.