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KjG ePaper #1 2014 - 08 // Debatte >> Mach mehr aus deinem Lernen!

Jede*r, die*der sich aktiv in der KjG engagiert hat oder dies noch tut, weiß, dass es dort viel zu erle- ben, zu erfahren und zu lernen gibt. Viele, die zu- rückblicken, beschreiben eine Unmenge an wichti- gen Erfahrungen und profitieren von wesentlichen Kompetenzen, die sie durch ihr Engagement für ih- ren beruflichen Werdegang mitgenommen haben – und das oftmals weit über die sogenannten Soft Skills hinaus. Nach meiner aktiven Leitungszeit in der KjG habe ich eine vierseitige Auflistung meiner Tätigkeiten erhalten. Heute wird es sicherlich ähnlich sein und zusätzlich wird es einige Phrasen in Zeugnisform geben, angepasst an das unvermeidliche Zeugnis- deutsch. Hilft euch das? Nutzt ihr es? Ich habe mei- ne Auslistung beruflich nie genutzt, war halt nur eine Liste! Aber was hatte ich nicht alles gelernt … Zu diesem Thema werden heute fachliche Debat- ten geführt, ausgelöst – wie mittlerweile in vielen Bereichen – durch Impulse aus der EU. Seit 2001 liegt der Diskussion im Bildungsbereich eine Defini- tion von lebenslangem Lernen zu Grunde, die zwei wichtige Aspekte dort eingebracht hat: 1) Wir ler- 08 MITREDEN // DEBATTE MACH MEHR AUS DEINEM LERNEN! Damit die Lernerfahrungen in den Jugendverbänden besser sichtbar werden etwa für Arbeitgeber*innen und Hochschulen, wird eine Zertifizierung ihrer Bildungsangebote gefordert. Doch lässt sich das Besondere einer selbstbe- stimmten, interaktiven Bildung in Zeugnisformeln gießen? Rita Bergstein (46) arbeitet als Projektreferentin beim EU-Programm JUGEND IN AKTION in Bonn für die Anerkennung non-for- malen Lernens. Sie war von 1995-97 als Diözesanleiterin im DV Aachen und im Bundesausschuss aktiv. nen lebenslang: Keine Entscheidung für einen Job gilt ein Leben lang, jeder*jede Bürger*in muss sich sicher weiterbilden und verändern können. 2) Egal, in welchem Kontext ich etwas gelernt habe: Ich muss die Möglichkeit erhalten, das Gelernte„aner- kannt“ zu bekommen. Spannend wird es bei Punkt 2: Um diesen Aspekt kreisen die kontrovers geführ- ten Diskussionen um dieValidierung, das heißt, um die Sicherung und Würdigung von Lernerfahrun- gen, auch aus der Jugendverbandsarbeit. Was würde das konkret bedeuten? Wäre es nicht gut, wenn jede*r KJGler*in die Chance hätte, das Gelernte auch für eine Berufstätigkeit zu nutzen? Aktuell finden in Deutschland und Europa Debat- ten darüber statt, wie Verfahren aussehen müss- ten, die es jedem (jungen) Menschen ermöglichen, sich zu bestimmten Zeitpunkten seines Lebens neu Erlerntes und angeeignete Kompetenzen anerken- nen zu lassen.Vielleicht kann dadurch einTeil einer Berufsausbildung erlassen oder bestimmte Teile im Studium ersetzt werden. Nun wird diskutiert, die Schulungsangebote zu zertifizieren. Falls eure Schulungen als Weiterbil- dung anerkannt oder durch den Deutschen Quali- fikationsrahmen mit berücksichtigt werden sollen, macht das sicherlich Sinn.Wichtiger jedoch als eine solche Zertifizierung ist es, die Schulungen auf ho- hem Niveau durchzuführen und sie als Chance zu begreifen zu lernen und sich zu bilden. »Es geht um die Sicherung und Würdigung von Lernerfahrungen auch aus der Jugend- verbandsarbeit.« Mehr Infos unter: www.tiny.cc/Schulungsarbeit TEXT // Rita Bergstein

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