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Antrag 2
Bundesfrauenkonferenz 2005
Antrag Nr.: 2

AntragstellerInnen: Konferenzleitung der Bundesfrauenkonferenz

"4girls" - MÄDCHENPOLITISCHE FORDERUNGEN AN DIE POLITIK

Im Januar 2004 startete der Bundesverband der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) ein Projekt für Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren in der KJG unter dem Titel "4girls". Das Projekt wird im Sommer 2005 beendet werden.

Ziel des Projektes ist es, dass sich Mädchen mit ihren Themen auseinandersetzen und eigenständig Methoden entwickeln. Damit wird die Maxime "Mädchen machen etwas für Mädchen" umgesetzt. Die Ergebnisse des Projektes werden vom Bundesverband anschließend in einer Methodenmappe gebündelt, präsentiert und als innovativer Impuls inner- und außerverbandlich publiziert.

Um das Ziel zu verwirklichen, dass die Mädchen in der KJG eigenständig Methoden entwickeln, wurden vier Themenbereiche gewählt, die bereits bei einem Wettbewerb, den der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Jahr 2000 durchgeführt hatte, prioritär bewertet wurden:

"Echte Freundschaft"

Freundschaft war das am meisten genannte Thema des Wettbewerbs und ist für Mädchen in diesem Alter von immenser Bedeutung. Hierbei geht es um die beste Freundin, Kommunikation unter Mädchen, die Clique und Werte der Freundschaft.

"Wunderwelt Körper"

Dieses Thema behandelt Körpererfahrung und körperliche Veränderung, die gerade in dieser Entwicklungsphase bei Mädchen eine große Rolle spielen.

"Gewalt? Halt!"

Mädchen erleben als Augenzeugin, Opfer und Täterin Gewalt. Der Wettbewerb des BDKJ hat gezeigt, dass Mädchen sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen.

"Mädchen sind anders - Jungs auch"

Auf der Suche nach der eigenen Identität orientieren sich Mädchen an gesellschaftlichen Geschlechterrollen und setzen sich mit diesen auseinander. Sie beginnen Unterschiede im Umgang mit Mädchen und Jungen wahrzunehmen und diese zu hinterfragen.

Die Bundesfrauenkonferenz möge beschließen:

Das Mädchenprojekt "4girls" hat deutlich gemacht, dass es wichtig ist, Mädchen und jungen Frauen geschlechtshomogene Räume zu bieten, in denen sie sich mit ihren Themen auseinandersetzen können und die Möglichkeit haben, eigene Ideen zu entwickeln. Neben Projekten und Arbeitsformen im koedukativen Rahmen und der Umsetzung der Strategie Gender Mainstreaming ist es wichtig, Fähigkeiten, Wünsche, Meinungen und Themen von Mädchen und jungen Frauen ebenfalls in geschlechtsspezifischen Kontexten zu betrachten. Das Projekt "4 girls" bietet hierzu eine gute Möglichkeit.

Ausgehend von den Ergebnissen des Projektes formuliert die Bundesfrauenkonferenz 2005 der Katholischen Jungen Gemeinde folgende Forderungen an die Politik:

"Echte Freundschaft"

Zur Pflege von Freundschaften, zum Ausprobieren der eigenen Rollen und zur Ausbildung der Identität in der Interaktion mit anderen brauchen Mädchen Räume, die sie nach ihren Vorstellungen gestalten können. Wir fordern die Politik auf, in der Debatte um Ganztagsschulen zu berücksichtigen, dass Mädchen auch andere Rollen als die der Schülerin wahrnehmen müssen, um eigenständig im Umgang mit anderen ihren Platz in der Gesellschaft finden zu können. Weiterhin fordert die Bundesfrauenkonferenz die Förderung außerschulische Jugendbildung, um Räume zu schaffen, in denen Mädchen soziale Schlüsselkompetenzen ausbauen können und erfahren, was ihnen wichtig ist. Hierzu braucht es neben einer stabilen finanziellen Förderung der außerschulischen Jugendbildung deren öffentliche Anerkennung und Wertschätzung.

"Wunderwelt Körper"

Im Fernsehen, in Zeitschriften und Werbeanzeigen werden jungen Mädchen Schönheitsideale vorgegaukelt, die der Realität nicht entsprechen. Mädchen, gerade in der Pubertät, suchen sich Vorbilder, an denen sie sich und ihr Leben orientieren können. Diese Vorbilder werden ihnen in den Medien nicht realitätsnah geboten. Die Bundesfrauenkonferenz fordert die Politik auf, auf die Rundfunkanstalten dahingehend einzuwirken, dass vorgegaukelte Schönheitsideale abgeschafft werden, Mädchen Vorbilder geboten werden, an denen sie sich orientieren können und das Gender Mainstreaming-Prinzip auch auf Rundfunk-Anstalten angewandt wird.

Es ist zu beobachten, dass zunehmend junge Mädchen von den Werbemaßnahmen der Zigaretten- und Alkoholindustrie angesprochen werden. Im Vordergrund stehen hierbei die Werbung für die sog. "leichten" Zigaretten und die Mix-Getränke. Wir fordern die Politik auf, für ein generelles Verbot von Zigaretten- und Alkoholwerbung einzutreten.

"Gewalt? Halt!"

Besonders an Schulen erfahren Mädchen immer häufiger Gewalt. Dabei sind Mädchen nicht länger nur Opfer, sondern auch Täterinnen. Wir fordern die Politik auf, sich für flächendeckende StreitschlichterInnen-Programme sowie eine Verstärkung der SozialarbeiterInnen, die sich mit Eltern, Lehrerinnen und Schülerinnen befassen, einzusetzen. Darüber hinaus sollen sich Politikerinnen und Politiker dafür einsetzen, dass an Schule mehr Räume geschaffen werden zur Gesundheitsförderung und Bewegung. Hiermit sollen Ventile geschaffen werden, die Gewalt verhindern.

Weiterhin bietet die außerschulische Jugendbildung, insbesondere die Jugendverbandsarbeit Räume, die Sozialkompetenzen und das Zusammenleben mit Gleichaltrigen zu fördern. Wir fordern die Politik auf, diesen Ansatz von "Prävention statt Reaktion" weiterhin zu fördern und somit Mädchen die Möglichkeit zu geben, Konfliktlösungsstrategien bereits in frühester Jugend zu erlernen.

"Mädchen sind anders - Jungs auch"

Wir fordern die Politik auf, das Prinzip Gender Mainstreaming in alle politischen Strukturen zu implementieren. Es ist Aufgabe der Politik dieses Prinzip auf eine breite Basis zu stellen und in den Mainstream der Gesellschaft zu transportieren.

Darüber hinaus fordern wir die Politik auf, den geschlechtsspezifischen Blickwinkel in Schulen zu verstärken. Das Wahrnehmen geschlechtsspezifischer Unterschiede sowie das jeweilige Verhalten von Mädchen und Jungen im koedukativen Rahmen, sind ausführlich zu reflektieren, um bei der Vermittlung von Lerninhalten zu berücksichtigen.

BEGRÜNDUNG:

Die Beschäftigung mit dem Projekt "4girls" hat uns deutlich gemacht, dass sich Mädchen sowohl gerne mit Themen als auch mit Methoden auseinandersetzen. In den Rückmeldungen der "4girls-Extra" hat die Konferenzleitung der Bundesfrauenkonferenz erfahren, welche Themen Mädchen berühren, ihnen möglicherweise Angst machen oder sie zum Handeln aktivieren. Als bundesverbandliches Gremium wollen wir die Chance nutzen, und aus diesen Wünschen und Ideen der Mädchen Forderungen an Politik und Kirche ableiten. Damit wollen wir den fast 800 teilnehmenden Mädchen auch bundesverbandlich eine Stimme geben und die Ergebnisse des Projektes "4girls" weiter tragen.

Mit diesen Forderungen an die Politik wollen wir den Abschluss des Projektes "4girls" nachhaltig gestalten. Wir wollen den Mädchen, die teilgenommen haben und uns ihre Rückmeldung geschickt haben, zeigen, dass wir ihre Ideen ernst nehmen und aufnehmen und ihnen in Gesellschaft und Öffentlichkeit eine Stimme geben. Gleichzeitig zeigen wir mit diesen Forderungen, dass wir Mädchen als Expertinnen ihrer eigenen Lebenssituation ernst nehmen.

Antrag als .pdf zum Ausdrucken

Stand: 14.5.2005; 19:31 Uhr