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moxie – Das Magazin der KjG.

Das Fremde suchen - aber wo?

DEBATTE // MITREDEN 09 Das Fremde vor der Haustür »Wir wollen den Gemeinden Lust machen auf das Andere, das Fremde, das Struppige, das Verspielte.« Die Bistümer in Deutschland führen ihre Gemeinden gerade in einen Strukturwandel hinein. Bei gewissen unterschiedlichen Akzentuierungen ist die Zielrich- tung dennoch stets die gleiche: Es werden größere Seelsorgeeinheiten gebildet, in denen ehemals selb- ständige Ortsgemeinden aufgehen werden. In diesemWandel ist es die größte Herausforderung für die Gemeinden und die sie umfassenden Seel- sorgebereiche – so beschreibt es der Würzburger Pastoraltheologe Bernhard Spielberg –, für sich eine„pastorale Aufgabenorientierung“ zu formulie- ren. Also ganz pragmatisch die Frage zu beantwor- ten:„Was, glauben wir, ist unser Auftrag?“ Dies wer- de einen„Transformationsprozess“ mit sich bringen, in dem das Phänomen„Vergemeinschaftung“ in den Gemeinden ganz neu zu denken sei und man sich vor allem endlich vom überkommmenden Bild der „Pfarrfamilie“ verabschieden müsse. Menschen wer- den sich zukünftig viel stärker selbst über ihre Nähe und Distanz zur Gemeinde entscheiden. Sie werden sich projektartig und auf Zeit engagieren. Sie wer- den vielleicht nicht ständige Mitglieder der Gottes- dienstgemeinde sein, wollen aber – zu recht – als Gemeindemitglieder verstanden werden. Wir im KjG-Diözesanverband Köln glauben, in die- sem spannenden„Transformationsprozess“ der Ge- meinden einen wichtigen Beitrag zur notwendigen „Pluriformität“ der Kirche, wie es Spielberg formu- lieren würde, beitragen zu können. Wir glauben, dass die Verbandsidee dazu beitragen kann, Orts- gemeinde neu, offener, entspannter und dadurch auch weiter und moderner zu denken. Auf der letzten Diözesankonferenz hat der KjG-Diö- zesanverband daher einen Aktionsplan beschlossen, mit dem er vor allem auf Pfarreien und Seelsorge- bereichezugehenmöchte,indeneneskeineJugend- verbandsarbeit gibt. Ihnen wollen wir die Ziele und Inhalte der KjG als nachhaltigen und fruchtbaren Beitrag einer gelungenen Jugendpastoral vorstellen. Und zwar konstruktiv und konkret: Wir wollen den Verantwortlichen vor Ort Methoden und Schritte zei- gen, wie wir Neu- oder Wiedergründungen von KjG- Gruppen mitorganisieren und begleiten.Wir wollen den Gemeinden Lust machen auf das Andere und für sie vielleicht manchmal Fremde, Struppige, Ver- spielte, aber auch politisch Engagierte. Denn das Fremde ist immer eine Chance, wie nicht nur die Bibel weiß. Neu ist vielleicht, dass das Frem- de vor der eigenen Haustür, in der eigenen Kirche liegen kann. Peter Otten ist Geistlicher Leiter des DV Köln. Er arbeitet als Autor für den WDR und für Publik-Forum und hat zuletzt das Buch „Wenn nicht hier, wo sonst? – Kirche gründlich anders“ (zu- sammen mit Franz Meurer) veröffentlicht. . TEXT // Peter Otten, DV Köln

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