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Katholische Junge Gemeinde

Bundeskonferenz vom 2.-7.Juni 1998 in Altenberg



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Das Denken muß die Richtung ändern - eine andere Umverteilung ist gefordert

Erklärung der KJG-Bundeskonferenz 1998
zum Schwerpunkt Arbeit

Diese Fassung entspricht dem den Delegierten vorliegenden Stand aus dem Versand der Buko-Unterlagen. Auf Grafiken mußte leider verzichtet werden.

Seit Jahren beschäftigt sich die KJG aus dem Blickwinkel von Mädchen und Frauen sowie Jungen und Männern mit der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Auf der KJG- Bundeskonferenz 1997 wurden im Beschluß "Zukunftsfähigkeit für alle statt Standortsicherung für wenige" gegen das kurzfristige an Kosten und Nutzen orientierte betriebswirtschaftliche Denken eine Orientierung an der "Zukunftsfähigkeit für alle" verabschiedet.

Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die:

Notwendig sind nicht individuelle, sondern gesamtgesellschaftliche Lösungen. Wir wissen, daß diese gesellschaftlichen Lösungen auch Auswirkungen auf jedeN Einzelnen haben und wir unseren eigenen Lebensstandard kritisch hinterfragen müssen. Die folgenden konkreten Lösungsvorstellungen leiten sich für uns KJGlerInnen aus dem christlichen Menschenbild, der katholischen Soziallehre, dem Ziel weltweiter Gerechtigkeit und dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, ab.

Wir müssen feststellen, daß

Wenn hier nicht umgesteuert und umverteilt wird, wird Kindern und Jugendlichen sowie zukünftigen Generationen ein ökologischer und sozialer Trümmerhaufen hinterlassen. Eine solche Welt wollen wir nicht übernehmen und fordern das Umsteuern und Umverteilen jetzt und heute !

Ausbildungsplätze müssen in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt werden - was fehlt, ist der Wille zur Umverteilung:

Konkret fordern wir:

Erwerbsarbeit und Bezahlung müssen gerecht verteilt werden - was fehlt, ist der Wille zur gerechten Umverteilung

Konkret fordern wir:

Hausarbeit und Kindererziehung müssen geteilt werden - was fehlt, ist der Wille zur Umverteilung:
von Frauen hin zu Männern Konkret fordern wir:

Alle Formen der ehrenamtlichen Arbeit müssen wertgeschätzt werden - was fehlt ist der Wille, gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen Konkret fordern wir:

Explizit auf den Bereich Jugendverbandsarbeit bezogen fordern wir:

Alle Produktionsfaktoren und alle BürgerInnen müssen zur Finanzierung der sozialen Sicherung beitragen - was fehlt, ist der Wille zur Umverteilung:

Konkret fordern wir:

Sozialer Ausgleich muß stattfinden - was fehlt, ist der Wille zur Umverteilung:

Konkret fordern wir:

Die natürlichen Ressourcen müssen geschont werden - was fehlt, ist der Wille zur Umverteilung:

Konkret fordern wir:

Internationaler Ausgleich muß stattfinden - was fehlt, ist der Wille zur Umverteilung:

Konkret fordern wir:

Begründung:

1. Herleitung

Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Katholische Junge Gemeinde (KJG) mit Fragen der Zukunftsfähigkeit aus dem Blickwinkel von Kindern und Jugendlichen. Mit dem Beschluß "Zukunftsfähigkeit" für alle statt Standortsicherung für wenige" hat die Bundeskonferez 1997 die Richtung angezeigt, in die gesellschaftliche Veränderungen notwendig sind.

Diese grundsätzlichen Überlegungen wurden in der Auseinandersetzung mit dem ebenfalls von der KJG-Bundeskonferenz 1997 festgelegten Schwerpunkt ”Arbeit” aufgegriffen und konkretisiert. Ergebnisse sind u.a.:

2. Analyse der etwas anderen Art

Die hierfür verwendeten Bilder liegen leider nicht für diese Internet-Fassung vor...

3. Analyse der herkömmlichen Art

Arbeit wird in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion quasi ausschließlich mit dem Begriff Erwerbsarbeit gleichgesetzt. Gegen diese Gleichsetzung wendet sich die Bundeskonferenz der KJG, da hierdurch sowohl die gesellschaftlich absolut notwendige Reproduktionsarbeit (Hausarbeit, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen sowie die Beziehungsarbeit, unter der z.B. das Sorgetragen für die Kommunikation und das Zusammenleben innerhalb der sozialen Bezüge und das Umsorgen der Erwerbstätigen verstanden wird) als auch die ehrenamtliche Arbeit unberücksichtigt bleibt.

Die Dominanz der Erwerbsarbeit zeigt sich daran, daß von ihr das Einkommen und der damit verbundene Lebensstandard, der gesellschaftliche Status und die soziale Absicherung (Kranken-, Pflege- , Arbeitslosen- und Rentenversicherung) abhängt. Darüber hinaus ist sie der Hauptansatzpunkt zur Finanzierung unseres Staates - des Steuersystems.

Die gegenwärtige Gestaltung der aktuellen und zukünftigen Absicherung des individuellen und gesellschaftlichen Lebens setzt eine lebenslange Vollzeitberufstätigkeit (insb.) von Männern voraus. Dieses "Ideal" wird immer brüchiger, wie die folgenden Entwicklungen auf dem (Erwerbs)Arbeitsmarkt verdeutlichen:

Bereits heute ist unsere Gesellschaft gespaltet in:

Als Kinder- und Jugendverband sehen wir uns in der Pflicht, diese bisher allgemein beschriebene Situation mit dem Blickwinkel von Mädchen und Frauen sowie Jungen und Männern kritisch unter die Lupe zu nehmen.

4. Anhang

Sehr stark vereinfachte Darstellung des BürgerInnengeldes:

Annahmen: Höhe 1.000 DM
          Steuersatz einheitlich 50%

BürgerInnengeld Verdienst (*) verfügbares Einkommen
1.000 DM 0 DM 1.000 DM
900 DM 200 DM 1.100 DM
750 DM 500 DM 1.250 DM
500 DM 1.000 DM 1.500 DM
250 DM 1.500 DM 1.750 DM
./. 2.000 DM 2.000 DM
./. 2.500 DM 2.500 DM
(*) z.B. Gehalt, Rente, Arbeitslosengeld


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