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moxie – Das Magazin der KjG.

Interview mit Bianka Mohr zum Dialogprozess

JUGEND UND KIRCHE IM DIALOG // MITTENDRIN 05 Bianka Mohr nimmt als Vertreterin der Jugend an dem Dialogprozess mit den deutschen Bischöfen teil. moxie hat mit ihr über ihre Ziele gesprochen. „Das ist auch Kirche“ TEXT // Wolfgang Finke, moxie Bianka Mohr, 35, ist seit 2005 hauptamtliche BDKJ-Vorsitzende im Bistum Mainz und Leiterin des Bischöflichen Jugendamtes. Zuvor war sie vier Jahre Bildungsreferentin sowie über zwei Jahre Diözesanleiterin des KjG-Diözesanverban- des Mainz. Bianka ist Mitglied der KjG. moxie: Was erwartest du vom Dialog- prozess mit den deutschen Bischöfen? Bianka »Ich erhoffe mir vor allen Din- gen, dass alle Seiten erkennen, dass man durchaus miteinander reden kann und dass auch die Laien gekommen sind, weil sie sich Gedanken machen um die Zukunft der Kirche und sie gestalten wollen. Und es hat sich gezeigt, dass die- ser erste Schritt des miteinander Redens und des Zuhörens auf beiden Seiten schon viel bewirkt hat. « moxie: Was wäre der zweite Schritt? Bianka »Für mich ist es ein wichtiger Punkt, dass wir diese Sensibilität für das Denken und die Wünsche der Ande- ren wieder entdecken. Nur wenn man bereit ist, miteinander zu reden, kann man auch über Änderungen sprechen. Und wir dürfen uns nicht von jenen ins Bockshorn jagen lassen, die sagen: „Da wird sich eh nix ändern.“ Es gibt in der katholischen Kirche viele Dinge, die man auf deutscher Ebene regeln könnte.« moxie: Welche Dinge konkret? Bianka »Mir ist ganz wichtig, dass die katholische Kirche sich mit den Lebens- realitäten der Menschen befasst und diese nicht allein anhand eines Idealbil- des von einem Lebenslauf bewertet. Der Jugendliche, dem geht es gut, so wie er lebt. Da kann man nicht hingehen und sagen: Wir helfen dir mal so zu werden, wie du sein sollst. Das muss man akzep- moxie: Auf einer Skala zwischen 0 und 100: Wie optimistisch bis du? Bianka »Es gibt Tage, da steht der Zeiger bei 70. Da denke ich, es ist gut, dass wir Laien dran bleiben und dafür kämpfen, dass unserer Themen umgesetzt wer- den. Und es gibt Tage, da steht er bei 20. Aber das macht mich dann nicht glück- lich. Wenn ich sehe, dass ich einer Stelle nicht mehr vorankomme, versuche ich, an andere Stellen weiterzumachen. Hier im Bistum haben wir dann einen eige- nen Prozess mit den Verbänden gestar- tet und geschaut, wie wir den Dialog- prozess auch an Kinder und Jugendliche heranbringen können.« moxie: Was ist dir noch wichtig? Bianka »Dass wir Jugendverbände zei- gen können, was wir gut können, und dass wir uns umgekehrt offen und einla- dend präsentieren.« tieren und dann schauen:Was wollen die Menschen? Was brauchen sie? Wie muss sich Kirche und Pastoral verändern? « moxie: Welche Anliegen der katholi- schen Jugend und der KjG finden sich in dem Dialogprozess wieder? Bianka »Ich glaube, wir als Jugendver- bände haben schon viele gute Modelle – etwa für andere Gottesdienstformen, für Gemeinschaft, für gleichberechtig- tes Leiten, für Teamarbeit – die wir der Kirche als Beispiel vorleben können. Unsere Aufgabe ist, jetzt nicht locker zu lassen, sondern dran zu bleiben und zu sagen: Bei uns kann man zusammen mit verschiedenen Professionen und mit Männern und Frauen und mit Laien und Priestern in einem Team arbeiten und entscheiden. Und das ist auch Kirche.« moxie: Wie können KjGlerinnen und KjGler dich dabei unterstützen? Bianka »Indem sie immer wieder Kinder und Jugendliche befragen, was sie wirk- lich wünschen. Unsere großen Themen können wir Funktionäre gut vertreten, das haben auch die Aktionen zum Papst- besuch und die Beteiligung der Jugend- lichen gezeigt. Aber gerade vor Ort, in den Gemeinden und Pfarrgruppen können wir noch genauer hinschauen und fragen: Was wünscht ihr euch? Was braucht ihr? So wie etwa beim Lautstark- Kongress.«