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KjG ePaper # 1 2013

Interview mit Jana Schröder vom Zentrum Eigenständige Jugendpolitik

Jugend ist mehr als nur Übergang! s s s Langversionen der Texte und Tipps zur Jugendbeteiligung: http://tiny.cc/Jugendpolitik moxie: Was ist und was will die Eigenständige Jugendpolitik? Schröder: Bei der Eigenständigen Jugendpolitik geht es darum, ein Politikfeld zu entwickeln, das wahrnehmbar ist, ein eigenes Selbstverständnis hat und sich an Jugendliche im Alter von ca. 12 bis 27 Jahren richtet. Jugend ist eine eigenständige Lebensphase, nicht nur ein Übergang zwischen der Kindheit und Erwachsensein – daher der Begriff. Jugendliche müssen ganz bestimmte Entwick- lungsaufgaben und Anforderungen bewältigen, die sich nicht nur an der Zukunft ausrichten. moxie: Sie sagen, dass die traditionelle Jugendhilfepolitik sich zu- meist nur an den Defiziten der Jugendlichen orientiert. Die Eigen- ständige Jugendpolitik will dagegen ihre positiven Leistungen darstellen. Welche sind das? Schröder: Wir wollen, dass nicht nur über Jugendliche gespro- chen wird, wenn sie Probleme haben oder welche machen, son- dern auch darüber, was Jugendliche beitragen, welche Ideen sie haben, wo und wie sie sich engagieren und was sie der Gesell- schaft bringen. Aus unserer Sicht hat die Jugend eine große Be- deutung für gesellschaftliche Innovation. Jugendliche überprüfen Normen und Vereinbarungen, und auf diese Weise kann Gesell- schaft sich weiter entwickeln. moxie: Sie wollen auch Perspektiven und Zuversicht für ein Leben in der Zukunft vermitteln. Gerade wurde eine Studie der UNICEF publik, die bei den Jugendlichen in Deutschland eine große Dis- krepanz zwischen den relativ guten äußeren Lebensumständen und ihrer inneren Zufriedenheit feststellt. Schröder: Die Zufriedenheit eines jungen Menschen ergibt sich nicht zuletzt aus den Perspektiven, die er oder sie für sich sieht. Insofern geht es nicht nur darum, mit Freiräumen und guten An- geboten die Zufriedenheit im Heute zu erfüllen. Wir wollen Pers- pektiven aufzeigen, Orientierung anbieten, und nicht nur dann, wenn es problematisch wird. Uns geht es um eine Politik für alle Jugendlichen. Deshalb müssen auch alle Jugendlichen Angebote der Orientierung bekommen und einen strukturierten Blick in die Zukunft, damit sie dort einen Platz für sich erkennen können. Und das umfasst durchaus auch alternative Lebensentwürfe. moxie: Woran werden Jugendliche merken, dass das Projekt Ei- genständige Jugendpolitik Erfolg hat? Schröder: Ein Teil unserer Arbeit ist es, mit allen Parteien zu disku- tieren, dass zur Eigenständigen Jugendpolitik im neuen Koaliti- onsvertragmehrdrinstehtalsimletzten.WenndortnunZielstellun- gen, vielleicht auch konkrete Maßnahmen formuliert werden, dann ist das ein Erfolg. Die Initiative für eine Eigenständige Jugendpolitik versucht einen neuen Ansatz Jana Schröder, 37, leitet die Geschäftsstelle des „Zentrums für die Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik und den Aufbau einer Allianz für Jugend“. Das Zentrum will einen gesellschaftlichen Dialogprozess über Jugendpolitik an- stoßen und gestalten. Aus diesem Prozess sollen bis Sommer 2014 Empfehlungen und Forderungen für eine Eigenstän- dige Jugendpolitik entstehen. JUGENDPOLITIK // MITTENDRIN 05 Kann genausowenig funktionieren wie ein Rad ohne Hinterrad: Politik ohne Mitwirkung der Betroffenen TEXTE // Wolfgang Finke, moxie s

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