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moxie – Das Magazin der KjG.

»Kindermitbestimmung bedeutet, im Zweifelsfall auch die eigenen Beschlüsse zu hinterfragen.«

Als Kinder- und Jugendverband verste- hen wir uns als Sprachrohr unserer Mit- glieder. Lautstark! war eine Veranstal- tung, mit der wir den Wünschen und Vorstellungen eben dieser Mitglieder näher kommen wollten. Ihnen die Mög- lichkeit geben, diese Gedanken zu arti- kulieren und zu formulieren. Mit den so entstandenen Forderungen haben wir diese Gedanken nun schwarz auf weiß vor uns liegen. Und – beispiels- weise beim Thema Wahlrecht – stim- men die Forderungen nicht unbedingt mit der Beschlusslage der KjG überein. Jetzt mit dem Verweis auf Alter, Ent- wicklungsstufen und Fachwissen zu sa- gen „Unsere Beschlüsse wissen aber besser als die Kinder, was gut für sie ist“ wäre nicht nur zu kurz gegriffen, son- dern würde die Bedürfnisse unserer Zielgruppe auch nicht ernst nehmen. Vielleicht ist das politische Verständnis der Kinder – über das sie auch in jungen Jahren sehr wohl verfügen! – nicht ge- rade das Verständnis und nicht die Ebe- ne, auf der wir Erwachsenen uns bewe- gen. Aber Kinder sind sehr wohl in der Lage, ihre Bedürfnisse und Wünsche klar zu formulieren und auszusprechen. Wir müssen ihnen nur die Gelegenheit dazu geben, ihnen zuhören und sie mit ihren Bedürfnissen ernst nehmen. Insofern ist es nur logisch, die Ergebnis- se und die Forderungen von Lautstark! ernst zu nehmen. Und das bedeutet, im Zweifelsfall eben auch einmal Beschlüs- se ein weiteres Mal unter einem neuen Blickwinkel – nämlich dem von Kindern und Jugendlichen – zu beleuchten. Und dann zu hinterfragen, ob sie der Le- benswirklichkeit von Kindern über- haupt entsprechen. Das mag schwer fallen. Doch werden wir unseren Grundlagen und Zielen – „Kirche in der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachse- nen“ zu sein – gerecht, wenn wir uns nicht ernsthaft damit befassen? Sollten wir es nicht tun, dann war Lautstark! vielleicht eine nette Plattform, auf der Kinder und Jugendliche sich mit Politik auseinander setzen konnten. Wenn je- doch die Forderungen hinterher in ei- ner Schublade vor sich hin rotten, wird daraus leider nicht mehr. Und wir ha- ben eine Chance vertan. »Kindermitbestimmung bedeutet, im Zweifelsfall auch die eigenen Beschlüsse zu hinterfragen.« 08 MITREDEN // DEBATTE ES ZÄHLT DIE LEBENSWELT DER KINDER TEXT // Florian Rhode, moxie