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KjG ePaper Mitgliedschaft #1 - 04 // Theorie >> Alles bleibt anders!

Gesellschaft und Kirche wandeln sich - Herausforderungen und Chancen für die KjG

Alles bleibt anders! Vielfalt der Sinnanbieter, zeitliche Verdich- tung der Jugendphase, steigende Mobilität und Leistungsdruck, Imageverlust der Kirche und Wandel pastoraler Räume. Was steckt hinter diesenTrends und Veränderungen? Wie wirken sie auf die KjG ein? Ein kurzer Erklä- rungsversuch: Entspannen und Spaß haben? Den Sinn des Lebens suchen? Sich ehrenamtlich engagie- ren? Ja klar, gerne! Aber wann? - Fragen, die im Moment viele Kinder und Jugendliche be- schäftigen. Aktuelle Studien zum Freizeitver- halten und ehrenamtlichen Engagement von Kindern und Jugendlichen zeigen: Viele Ju- gendliche wollen sich ehrenamtlich in die Ge- sellschaft einbringen, haben aber weniger Zeit um dies zu tun. Bereits Kinder haben ein klei- neres Zeitfenster, um ihren Freizeitaktivitä- ten nachzugehen. Verschiedene Entwicklun- gen münden in einer sogenannten zeitlichen Verdichtung der Jugendphase: Schule und Studium nehmen immer mehr Zeit in Anspruch : So hat etwa das G8 (Gymnasi- um in 8 statt 9 Jahren) zu einer Erhöhung der wöchentlichen Unterrichtsstunden geführt. An den Unis hat die Umstellung auf Bache- lor- und Masterstudiengänge eine kürzere Studienzeit mit klaren zu erreichenden zeit- lichen und inhaltlichen Vorgaben zur Folge. Schüler*innen und Studierende müssen also in weniger Zeit mehr Leistung erbringen. So- mit bleibt weniger selbstbestimmte Freizeit, die durch steigende Ganztagsangebote eben- falls an der Schule verbracht wird. Schule wird somit immer mehr vom Lernort zum Le- bensort. Gleichzeitig steigen die beruflichen Anfor- derungen an junge Menschen: Durch diesen (gefühlten) Leistungsdruck verbringen viele Kinder und Jugendliche ihre freie Zeit mit Lernen und Nachhilfe, privaten Kursen und dem Sammeln wichtiger Erfahrungen fürs spä- tere Berufsleben. Zeit zum Entspannen oder für ehrenamtliches Engagement bleibt dabei meist auf der Strecke. Im Zweifelsfall ist der Klavierunterricht dann doch besser für den Lebenslauf als das Treffen mit Freund*innen. Zusätzlich sind Kinder und Jugendliche heu- te viel mobiler, wodurch das KjG-Angebot in der Gemeinde seinen Vorteil „Nähe“ verliert. Viele junge Menschen ziehen durch die Ver- änderungen des Schulsystems früher zu Aus- bildungs- oder Studienzwecken in eine an- dere Stadt. Das Zeitfenster für freiwilliges Engagement vor Ort wird kleiner. Wenn man in der KjG ab 16 oder 18 Jahren Leiter*in wer- den darf, ist der Schulabschluss und damit der ein oder andere Umzug an den Ausbil- dungs- oder Studienort schon nicht mehr weit. Der KjG und den Pfarrgemeinden gehen hier- durch junge Ehrenamtliche verloren. Aber auch das Angebot an Freizeitmöglich- keiten, mit dem KjG-Angebote konkurrieren, hat sich vervielfacht und ist in seinen Mög- lichkeiten nahezu unbegrenzt. Was in der realen Welt nicht machbar ist, kann in der digitalen Welt erlebt werden. Durch dieses vielfältige Angebot fällt es schwer, sich für eine Mitgliedschaft zu entscheiden und sich damit festzulegen. Der Trend geht hin zur unverbindlichenTeilnahme und dem Sammeln einmaliger Erfahrungen durch immer wieder neue, abwechslungsreiche Angebote. Hinzu kommen innerkirchliche Veränderun- gen sowie Trends, die auf die Kirche und da- mit auf die KjG einwirken: Von außen wird Kirche oft als traditionell, alt, verstaubt und langweilig wahrgenommen. Dabei sind gerade junge Menschen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Viele Mäd- chen und Jungen erfahren durch unsere Ak- tivitäten Kirche als einen lebendigen Ort von Glaube und Gemeinschaft. Aber auch außer- halb der Kirchen etablieren sich immer mehr Angebote, die Unterstützung bei der Sinn- Gesellschaft und Kirche wandeln sich – viele Herausforderungen aber auch Chancen für die KjG als Verband in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen Für das Kinderrecht auf Freizeit und bessere Bedingungen für ehrenamtliches Engagement machen wir uns auch politisch stark, z.B. mit der Forderung nach maximal 35 Schulstunden. Mehr Infos unter www.kjg.de/35stunden > 04 THEORIE Entspannen und Spaß haben? Den Sinn des Lebens suchen? Sich ehrenamtlich enga- gieren? Ja klar, gerne! Aber wann?

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