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Katholische Junge Gemeinde

Bundeskonferenz vom 25.-30.Mai 1999 in Altenberg


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Perpektiven / Bundesverbandlicher Entwicklungsprozeß

Kinder- und Jugendpolitik als Lobbyarbeit

1 Lobbyarbeit

1.1 Jugend wird gerne als schmückendes Beiwerk der Politik betrachtet

PolitikerInnen geben sich gerne offen für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen. Die nächste Generation ist die Zukunft der Gesellschaft, dieses Bekenntnis kann man oft hören. Die KJG nimmt die Anliegen von Kindern und Jugendlichen ernst und bietet ihnen eine Plattform, ihre Position jugendgemäß auszudrücken. Besonders in der Jugendstufe wollen wir in nächster Zeit den Schwerpunkt dieser Lobbyarbeit setzten. Dies hat seinen Grund darin, daß wir in den letzten Jahren in dieser Stufe weniger präsent waren und daß gerade Jugendliche in der Gefahr stehen, in der Öffentlichkeit überhört zu werden. (Sich für Kinder einsetzen wird immer mehr "chique", Junge Erwachsene werden als "WählerInnen"“umworben).

1.2 Wer Lobby sein will muß Druck machen

Druck kann nur machen, wer mit prägnanten Aktionen und Stellungnahmen in die Öffentlichkeit tritt. Nur wenn EntscheiderInnen in Gesellschaft, Politik und Kirche die Positionen der KJG als "meinungsbestimmend" empfinden, verspüren sie diesen Druck und reagieren. Hinzukommt, daß die KJG mit ihren Themen immer wieder in der Öffentlichkeit sichtbar sein muß. Lobbyarbeit braucht trotz aller Aktualität und Spontaneität auch Kontinuität. - besonders wenn es um "unsere" Themen geht.

1.3 Wer Lobby sein will braucht Anlässe

Nur wenn ein Thema auf der Tagesordnung ist, kann damit Meinung gemacht werden. Deshalb sind schnelle Reaktionen auf Beiträge anderer notwendig, wenn wir erkannt werden sollen. Doch nicht alles, was auf der Tagesordnung öffentlicher Diskussionen steht ist immer auch "unser" Thema. Kriterium der Auswahl ist die Relevanz einer Frage für Kinder und Jugendliche, d.h. ihre momentane Situation und/oder ihre Zukunft.

1.4 Wer Lobby sein will, muß Mut haben und schnell sein

Um in der Vielfalt der Stimmen gehört zu werden, braucht es klare Worte. Wer klare Worte macht ist nicht immer ausgewogen und macht sich angreifbar. Dadurch kann auch die KJG in das Kreuzfeuer der Kritik geraten. Wenn sich die KJG zur "Stimme der Jugend" macht, kann’es schon mal Prügel (inner- und außerverbandlich) geben. Das muß in Kauf genommen werden, weil Leitung nicht immer eine Repräsentativumfrage machen und/oder alle verbandlichen Gremien hören kann.

Diskussionen in unserer Gesellschaft sind oft sehr kurzlebig. Eine Position die schon viele gesagt haben wirkt als Aufguß, nicht als Profil. Wenn sie zu spät kommt ist sie vielleicht schon überholt, zumindest aber nicht mehr neu. Um als "meinungsmachend" wahrgenommen zu werden, müssen wir zeitnah reagieren.

1.5 Wer Lobby machen will, muß wissen, wovon er/sie redet

Die KJG ist eine "Fachorganisation" für die Lebenswelt und das Lebensgefühl von Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Blickwinkel melden wir uns zu Wort. Jugendliche und Kinder haben Träume, Wünsche, Befürchtungen zu vielen, wenn nicht allen Problemen unserer Zeit. Diese gilt es jugendgemäß auszudrücken. Darin besteht unsere "Fachlichkeit". Aus diesem Grund ist es auch nicht oberstes Gebot in einem "Sachthema", wie z.B. der Arbeitsmarktpolitik, der Ökologie, etc. Die absoluten "SpezialistInnen" zu sein (Ich brauche nicht erst die Geheimnisse der Kernspaltung zu kennen, um zu sagen, daß Kinder und Jugendliche Angst haben um ihr Leben und das der folgenden Generationen, weil niemand sagen kann, wohin mit dem Müll, der entsteht). Klar ist, daß es allerdings auch in den "Sachthemen", mit denen wir uns beschäftigen, eine inhaltliche Auseinandersetzung und fachliche Qualifizierung geben muß. Die leisten wir, so gut es geht und soweit es notwendig ist, um überhaupt etwas sagen zu können.

1.6 Was als nächstes passieren muß

2 Verbandskommunikation

2.1 Kommunikation braucht Beziehung - Austausch - Reaktion

Miteinander reden, voneinander wissen, gemeinsam etwas bewegen, sind Wesenszüge verbandlicher Arbeit. Um im Bundesverband von einander zu wissen, ist es notwendig, daß Informationen fließen. Das fällt leichter, wenn man sich kennt und/oder einander gegenüber sitzt, und nicht nur ein Papier vor sich hat. Deshalb müssen alle Treffen, die es im Bundesverband gibt, auch zum gemeinsamen Austausch über die Arbeit genutzt werden. Dabei sind nicht nur die Sachinformationen entscheidend, sondern auch die Atmosphäre, in der das geschieht. Die Grundvoraussetzung, damit eine kommunikative Atmosphäre entstehen kann ist genügend Zeit zu haben, sich gegenseitig kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.

2.2 Informationen austauschen ist noch keine Kommunikation

Kommunikation setzt die Bereitschaft voraus, sich einzulassen, Rückmeldungen zu geben und gegebenenfalls gemeinsame Dinge zu entwickeln. Kommunikation kann/muß zwar angeregt werden, dann aber bestimmen die PartnerInnen selber, wer sich wie beteiligt, wie intensiv Kommunikation betrieben wird, was Gegenstand ist und welches Ergebnis dabei rauskommt.

Der Bundesebene kann dabei die Rolle zufallen, Kommunikation anzuregen, Ergebnisse zu sammeln und wieder in den Verband zurückzugeben. Gleichzeitig ist es auch die Aufgabe gegebenenfalls aus den Themen und Ergebnissen der innerverbandlichen Kommunikation Handlungsfelder für den Bundesverband zu entwickeln (neue Themenschwerpunkte, Aktionen). Ob und wie Kommunikation letztendlich fruchtbar gelingt, liegt in der Verantwortung aller Beteiligten.

2.3 Kommunikation braucht Orte

2.4 Kommunikation braucht Medien

Das traditionelle Medium der Verbandskommunikation auf Bundesebene ist die I.N.F.A.M. Bundesebene und Diözesanverbände müssen dieses Medium bewußter nutzen. Nicht nur Darstellung von Veranstaltungen sind wünschenswert, sondern vor allem auch Reaktionen auf Themen und Artikel.

Auch die Mailingliste des Bundesverbandes kann zur bundesweiten Kommunikation genutzt werden. Sie ist ein (das einzige) Medium des Verbandes in dem unabhängig von Ebenen, Funktionen und Mandaten diskutiert werden kann. Die Mailingliste gibt einen Eindruck von Meinungslagen im Verband wieder, ist aber nicht repräsentativ. Deshalb bleibt immer die Frage ob und wie, das dort Diskutierte in konkrete Arbeit des Verbandes umgesetzt werden soll.

2.5 Was als nächstes passieren muß

Zur Anregung und Unterstützung der Kommunikation im Laufe des Jahres gibt es folgende Ideen:

3 Verbandsidentifikation

3.1 Identifikation braucht Erleben

Identifikation mit der KJG findet dort statt, wo der Verband unmittelbar und konkret erlebt wird: in Aktionen, Begegnungen und Auseinandersetzungen, die die Mitglieder direkt einbeziehen. Die meisten identifizieren sich daher mit der KJG in ihrer Pfarrgemeinschaft, einige (eher die FunktionärInnen) mit der KJG auf Bezirks- und Diözesanebene, die wenigsten mit dem Bundesverband als solchem. Die Diskussionen im erweiterten Bundesausschuß und die Auswertung derselben im Bundesausschuß haben deutlich werden lassen, daß es nicht möglich ist, auf Bundesebene ein "Image" des Verbandes "festzulegen", über das sich die Mitglieder mit dem Verband identifizieren.

Für den Bundesverband ergeben sich daraus zwei mögliche Folgerungen:

3.2 Identifikation mit dem Bundesverband: Aufgabe von Diözesan- und Bundesebene

Es ist wichtig, daß zum einen die unteren Ebenen immer auch auf die Ebene darüber hinweisen und den "Wert" der jeweils "höheren"“Ebene herausstellen. Zum andern muß die jeweils höhere Ebene selbst versuchen den Mitgliedern, diesen Zusammenhang klar zu machen. (Dies gilt für die Diözesanebene ihrerseits genau so im Hinblick auf die Pfarr- und Bezirksebene). In der Konsequenz heißt das, daß die Diözesanverbände in all ihrer Arbeit überlegen müssen, wie sie diesem Erfordernis Rechnung tragen wollen und können.

3.3 Identifikation hat zwei Zugangswege aber nur "eine corporate identity"

Um den Bundesverband ins Bewußtsein der Mitglieder zu rücken, gibt es - neben der inhaltlichen Arbeit, über die natürlich zu allererst Identifikation laufen muß, - grundsätzlich zwei Wege, die sich ergänzen und gegenseitig verstärken:

Wenn die Mitglieder möglichst oft von "ihrem" Verband in der Öffentlichkeit hören, wird dies ihre Identifikation mit dem Verband stärken.

Dabei müssen sich bestimmte "Grundelemente von KJG" wie rote Fäden durchziehen (corporate identity):

3.4 Was als nächstes passieren muß

4 Personalentwicklung

4.1 Personalentwicklung braucht die Reflexion

Zunächst müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß sich die Realität der KJG-Arbeit, insbesondere der KJG-Leitungsarbeit, in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Zunehmend müssen Leitungen sich mit organisatorischen, verwaltungstechnischen und finanziellen Fragen beschäftigen. Hinzu kommt, daß die Anforderungen an zukünftige Leitungsleute hochgeschraubt werden durch eigene Überansprüche. Vielfach werden KandidatInnen an den Qualifikationen der VorgängerInnen gemessen oder messen sich selbst daran. Hier sollte es stärker darum gehen, unabhängig davon eigene Maßstäbe zu setzen. Klassiche Inhalte der Kinder- und Jugendarbeit verlagern sich mehr und mehr aus den Leitungen in Arbeitskreise oder andere Gruppen. Das hat Auswirkungen auf die Qualifikation, die jemand mitbringen muß, der/die ein Leitungsamt wahrnehmen will und gleichzeitig auch auf die Motivation, ein solches Amt anzustreben.

4.2 Personalentwicklung braucht eine positive Darstellung der Leitungsarbeit

Oft werden bei der Darstellung der geleisteten Arbeit nur die Belastungen deutlich. Komplexität, Vielfältigkeit und Zeitaufwand sind eher im Blick, als die persönlichen Erfolge, Qualifikationen und Anregungen, die diese Arbeit mit sich bringt. Diese positiven Aspekte müssen deutlicher herausgestellt werden, wenn Leitungsmitglieder über ihre Arbeit erzählen und wenn neue KandidatInnen geworben werden. Frau und Mann in Leitung sind die besten Werbeträger für Leitungsarbeit in der KJG. Hier gilt es, sich der Lustseiten von Leitungsarbeit bewußt zu werden und diese auch im Alltagsgeschäft herauszustellen, ohne daß sich daraus ein neuer Anspruch ergibt. Darüber hinaus soll es Räume geben, um mit den Frustseiten konstruktiv umgehen zu können (z.B. Suvervision als Regelangebot).

4.3 Entwicklung braucht passende Organisationsformen

In einer Reihe von Fällen, haben KJGlerInnen in der Praxis einen Weg gefunden, Leitungsarbeit entsprechend ihrer Möglichkeiten zu gestalten. Wichtiges Kriterium neben der eigenen Leistbarkeit muß immer auch sein, daß die Arbeit Spaß macht und eine Befriedigung bringt. Diese und vielleicht ganz neue „kreative" Lösungen gilt es im nächsten Jahr auszuprobieren, zu bewerten und im Verband dann weiter zu diskutieren. Nur wenn wir gemeinsam unsere Arbeit weiterentwickeln, wird sie leistbar bleiben und weiterhin Spaß machen.

4.4 Personalentwicklung braucht Weiterbildungsangebote

Um für die Arbeit als LeiterIn fit zu sein, müssen die persönlichen und fachlichen Qualifikationen stimmen. Der Bundesverband bietet in Angeboten wie z.B. "Frauen leiten", "Männer leiten" sowie in den unterschiedlichen Fachtagungen die Möglichkeiten vor einer Wahl und während aktueller Amtszeiten sich die Qualifikationen zu erarbeiten. Folgende Möglichkeiten sind hier gemeint: Sich der eigenen Kompetenzen bewußt zu werden, die Qualifikationen weiterzuentwickeln und neue Qualifikationen zu erwerben.

4.5

Personalentwicklung muß verstärkt auf Anerkennung setzen. Stichworte: Erfolge feiern, Wertschätzung

4.6 Was als nächstes passieren muß

4.7

Gelbe Seiten

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